Versteckter Zucker in Hundesnacks: Zutatenlisten richtig lesen & gesunde Alternativen finden

Wenn es um das Thema Zucker geht, gibt es oft Verwirrung – besonders, wenn in der Nährwerttabelle ein hoher Zuckeranteil steht. Oft bekomme ich Nachrichten, wenn ich Karottensaft, Trockenfrüchte oder Smoothies verwende, mit Fragen: „Da ist doch Zucker drin, warum empfiehlst du das?“

Die kurze Antwort: Nicht jeder Zucker ist automatisch schlecht. Aber um das wirklich zu verstehen, müssen wir uns die Unterschiede zwischen Zutatenliste und Nährwertangaben genauer anschauen.

Das findest du hier:

Zutatenliste und Nährwerte – Zwei völlig unterschiedliche Angaben

Viele Menschen gehen davon aus, dass die Zutatenliste und die Nährwertangaben dasselbe aussagen. Das stimmt aber nicht!

🔍 Hier die entscheidenden Unterschiede:

1. Die Zutatenliste – Was steckt wirklich drin?

Die Zutatenliste zeigt, welche Zutaten tatsächlich in einem Produkt enthalten sind – und zwar in absteigender Reihenfolge. Das bedeutet:

  • Die erste Zutat kommt in der größten Menge vor.
  • Die letzte Zutat ist nur in einer sehr geringen Menge enthalten.

Worauf solltest du achten?
Wenn in der Zutatenliste „Zucker“, „Fruktose“, „Glukosesirup“ oder ähnliches steht, dann wurde Zucker zugesetzt. Ist Zucker nicht aufgeführt, stammt der Zucker natürlich aus den Zutaten.

2. Die Nährwerttabelle – Was ist in welcher Menge enthalten?

Die Nährwertangaben zeigen, welche Nährstoffe in einem Produkt enthalten sind – also den Gesamtgehalt an:
Fett & gesättigte Fettsäuren
Kohlenhydrate & davon Zucker
Eiweiß (Protein)
Ballaststoffe & Salz

Wichtig zu verstehen:
In den Nährwertangaben wird der gesamte Zucker eines Produkts aufgelistet – egal ob natürlich vorhanden oder zugesetzt.

Zutatenliste und Nährwertangaben Was ist der Unterschied? Hier am Beispiel von Karottensaft.

Ein konkretes Beispiel: Karottensaft

Stell dir vor, du nimmst einen Karottensaft von dm.

Zutatenliste:
„100 % Karottensaft“ – keine Zusatzstoffe.

Nährwerte pro 100 ml:
6,8 g Zucker

Woher kommt dieser Zucker, wenn doch kein Zucker in der Zutatenliste steht?
Ganz einfach: Karotten enthalten von Natur aus Zucker, genauso wie viele andere Gemüsesorten.

Wichtig:
👉 Steht in der Zutatenliste kein Zucker, dann stammt der Zucker ausschließlich aus den natürlichen Zutaten und wurde nicht zugesetzt!

💡 Das bedeutet: Ein hoher Zuckerwert in den Nährwertangaben ist nicht automatisch schlecht, solange der Zucker natürlich vorkommt und nicht künstlich hinzugefügt wurde.

Ein weiteres Beispiel: Trockenfrüchte

Nehmen wir an, du möchtest deinem Hund ein Stück getrocknete Mango geben.

Zutatenliste (gutes Beispiel):
„Mango“ – sonst nichts.

Nährwerte pro 100 g:
60g Zucker

Ist das schlecht?
Nein! Denn diese 60 g Zucker sind der natürliche Fruchtzucker der Mango. Beim Trocknen wird nur das Wasser entzogen, sodass sich der Zuckergehalt pro 100 g konzentriert.

💡 Aber Vorsicht!
Manche Hersteller setzen zusätzlichen Zucker hinzu, um die Frucht süßer zu machen. Dann steht in der Zutatenliste plötzlich:


„Mango, Zucker“

Merke dir:
👉 Steht in der Zutatenliste nur „Mango“? Dann ist es okay.
👉 Steht dort „Mango, Zucker“? Dann wurde Zucker zugesetzt – lieber vermeiden!

Extra-Tipp:
➡️ Auch bei Smoothies solltest du genau hinschauen. Viele enthalten nur pürierte Früchte, aber manche Hersteller fügen noch Fruktosesirup oder Zucker hinzu – und das kann man nur in der Zutatenliste erkennen!

Ein Honigglas für den Beitrag Dürfen Hunde Honig essen?

Natürlicher Zucker vs. zugesetzter Zucker: Warum der Unterschied so wichtig ist

Hier liegt der Knackpunkt: Wie verarbeitet der Körper natürlichen Zucker im Vergleich zu zugesetztem Zucker?

Natürlicher Zucker (aus Obst und Gemüse)

  • Ist in eine komplexe Nahrungsmatrix eingebunden (Ballaststoffe, Vitamine, Mineralstoffe).
  • Wird langsamer aufgenommen, weil Ballaststoffe die Verdauung verlangsamen.
  • Führt nicht zu starken Blutzuckerspitzen, sondern wird stetig in Energie umgewandelt.
  • Beispiele: Fruchtzucker aus Äpfeln, Möhren, Bananen oder Milchzucker aus Joghurt.

Zugesetzter Zucker (industriell isolierter Zucker)

  • Wird als reine Süßungsquelle in Lebensmittel gemischt.
  • Wird sehr schnell aufgenommen und kann zu starken Blutzuckerspitzen führen.
  • Enthält keine Ballaststoffe oder Nährstoffe – liefert also nur leere Kalorien.
  • Beispiele: Haushaltszucker, Glukosesirup, Fruktose-Sirup oder Maltodextrin in Snacks.

Wichtig für Hunde:
Hunde haben keinen physiologischen Bedarf an zugesetztem Zucker!

Ein hoher Anteil an zugesetztem Zucker kann langfristig:

  • Stoffwechselstörungen begünstigen,
  • die Darmflora negativ beeinflussen,
  • Entzündungsprozesse fördern.

Natürlich vorkommender Zucker aus Obst & Gemüse ist dagegen in Maßen unproblematisch – weil er in einer gesunden Nahrungsmatrix steckt.

Aber auch hier gilt: Zu viel ist ungesund und kann zu Übergewicht und Zahnproblemen führen.

Natürlich vorkommender Zucker ist kein Freifahrtschein, diese Snacks, Smoothies und Co. im Übermaß zu füttern!

Hundefutter Futtermilben

Warum ist das auch bei Hundesnacks & Fertigfutter wichtig?

Viele Hundeeltern achten sehr genau darauf, welche Zutaten im Napf ihres Hundes landen – und das ist großartig. Doch gerade bei gekauften Hundesnacks und Fertigfutter gibt es oft versteckten Zucker, der auf den ersten Blick nicht sofort erkennbar ist.

Warum wird Zucker überhaupt in Hundesnacks und Futter gemischt?

  • Süßer Geschmack: Zucker macht Snacks für Hunde (und Menschen) attraktiver.
  • Günstiger Füllstoff: Zucker ist billig und sorgt für mehr Volumen.
  • Verbesserung der Textur: Karamellisierter Zucker gibt eine schönere Farbe und bessere Konsistenz.
  • Haltbarkeit: Bestimmte Zuckerarten wirken als Konservierungsstoffe.

Doch Vorsicht:
Ein hoher Zuckergehalt kann bei Hunden zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen:

  • Übergewicht und Diabetes
  • Zahnprobleme wie Zahnstein und Karies
  • Verdauungsprobleme und Blähungen
  • Entzündliche Prozesse im Körper

Deshalb ist es wichtig, die Zutatenliste genau zu lesen.

Versteckter Zucker – So erkennst du ihn auf einen Blick

Zucker ist in vielen Produkten enthalten – manchmal offensichtlich, manchmal jedoch gut versteckt. Wer sich nicht mit Zutatenlisten auskennt, kann leicht in die Falle tappen und unwissentlich Produkte mit zugesetztem Zucker füttern. Besonders in der Hundeernährung ist es wichtig, zwischen natürlichem Zucker aus Obst und Gemüse und industriell zugesetztem Zucker zu unterscheiden. Mit den folgenden vier Schritten kannst du schnell erkennen, ob ein Produkt versteckten Zucker enthält.

1. Die Zutatenliste genau prüfen

Der erste Blick sollte immer auf die Zutatenliste fallen. Steht dort explizit „Zucker“, „Glukosesirup“, „Fruktose“ oder eine andere Zuckerart, wurde Zucker zugesetzt. Auch Begriffe wie „Dextrose“, „Maltodextrin“ oder „Melasse“ sind Anzeichen dafür, dass das Produkt extra gesüßt wurde.

Beispiel:

  • Ein Hundesnack mit der Zutatenliste „Geflügel, Kartoffel, Dextrose, Karotten“ enthält zugesetzten Zucker (Dextrose).
  • Ein Karottensaft mit der Zutatenliste „100 % Karottensaft“ enthält keinen zugesetzten Zucker – der Zucker stammt natürlich aus der Karotte.

2. Den Nährwertgehalt analysieren

In den Nährwertangaben findest du die Gesamtmenge an Zucker pro 100 g oder 100 ml. Doch diese Zahl allein sagt noch nichts darüber aus, ob Zucker zugesetzt wurde oder natürlicherweise vorhanden ist. Der Vergleich mit der Zutatenliste hilft hier weiter.

Beispiel:

  • Naturjoghurt ohne Zusätze: Kann 4-5 g Zucker pro 100 g enthalten – dieser stammt aus der Milch (Laktose).
  • Aromatisierter Joghurt: Hat oft 10 g oder mehr Zucker pro 100 g – hier wurde zusätzlich Zucker oder Sirup hinzugefügt.

Wichtig: Die Hinweise zu den Nährwertangaben bezieht sich bei diesem Beitrag immer auf Produkte aus dem Humanbereich, z.B. Säfte, Trockenfrüchte, Babygläschen, Smoothies und „Quetschies“, denn bei Hundesnacks gibt es nur die Zutatenliste und die Analytischen Bestandteile, nicht jedoch der Nährwertgehalt in kcal, Eiweiß, Fett und Kohlenhydrate.

3. Die Reihenfolge der Zutaten beachten

Die Zutaten in der Liste sind nach Menge geordnet – die am meisten enthaltene Zutat steht an erster Stelle. Je weiter vorne eine Zuckerart in der Zutatenliste steht, desto mehr ist davon enthalten.

Beispiel:

  • Ein Produkt mit der Angabe „Huhn, Kartoffeln, Melasse, Karotten“ enthält mehr Zucker als ein Produkt mit „Huhn, Kartoffeln, Karotten, Melasse“, da Melasse hier weiter hinten steht. Dennoch solltest du beides meiden.

4. Verwendung von süßenden Zutaten, die nicht als Zucker gelten

Viele Hersteller nutzen Zutaten, die von Natur aus süß sind, aber in der Zutatenliste nicht sofort als Zucker auffallen. Dazu gehören:

  • Fruchttrester (z. B. Apfeltrester)

  • Honig

  • Karottensaftkonzentrat

  • Zuckerrübenmelasse

  • Getreideextrakte

Beispiel:
Ein Hundekeks mit „Apfeltrester, Honig und Karottensaft“ enthält natürlich vorkommende Zuckerarten, die den Snack süßer machen, ohne dass explizit „Zucker“ in der Zutatenliste steht. Allerdings verliert Honig beim Erhitzen seine wertvollen Eigenschaften und somit ist es mit purem Zucker gleichzusetzen.

Fazit

Hersteller von Hundesnacks sind kreativ, wenn es darum geht, Zucker in der Zutatenliste weniger offensichtlich erscheinen zu lassen. Der beste Weg, um versteckten Zucker zu vermeiden, ist eine genaue Prüfung der Zutatenliste. Je kürzer und klarer die Zutaten sind, desto besser kannst du einschätzen, ob der Snack für deinen Hund wirklich gesund ist. Ein weiteres Problem besteht darin, dass bei klassischen Hundesnacks gar keine Nährwertangaben dabei stehen, sondern nur analytische Bestandteile. Aus denen geht kein Zucker hervor.

Hund mit Lupe vor dem Auge. Zucker im Hundesnack?

Wichtig! Nicht jeder Zucker-ersatz ist für Hunde geeignet

Einige Zuckerersatzstoffe sind für Menschen eine Alternative, können für Hunde jedoch gefährlich sein. Besonders Xylit (Birkenzucker) ist hochgiftig für Hunde und kann schon in kleinen Mengen zu schweren Vergiftungen führen.

✔ Honig oder Datteln sind in kleinen Mengen unproblematisch und können beim Backen für Hunde als natürliche Süße genutzt werden.
❌ Xylit und andere künstliche Süßstoffe wie Sorbit oder Aspartam sollten unbedingt vermieden werden.

Nicht jeder Zucker ist automatisch schlecht – es kommt darauf an, ob er natürlich vorkommt oder zugesetzt wurde. Wer Zutatenlisten richtig lesen kann, kann bessere Entscheidungen treffen und verhindert Fehlkäufe und ungesunde Snacks.

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Zusammenfassung

Zucker ist nicht automatisch schlecht – die Frage ist, woher er kommt und wie er eingesetzt wird. Während natürlicher Zucker aus Obst und Gemüse unproblematisch ist, solltest du bei zugesetztem Zucker aufmerksam sein.

✔ Hundesnacks enthalten oft versteckten Zucker – nicht immer offensichtlich als „Zucker“ deklariert.
✔ Die Zutatenliste gibt den besten Hinweis darauf, ob Zucker zugesetzt wurde.
✔ Analytische Bestandteile in Hundesnacks geben keinen direkten Hinweis auf den Zuckergehalt.
✔ Produkte aus dem Humanbereich, wie Trockenfrüchte, Smoothies, Frucht-Babygläschen usw. haben Nährwertangaben, bei denen der Begriff „Zucker“ nicht zwangsläufig bedeutet, dass der im Produkt enthaltene Zucker schlecht ist

Indem du den Unterschied zwischen Zutatenliste und Nährwertangaben kennst, kannst du erkennen, ob Zucker künstlich hinzugefügt wurde oder einfach auf natürliche Weise enthalten ist.

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