Wichtige Nährstoffe für Hunde

Wichtige Nährstoffe für Hunde

Egal welche Ernährungsform du für deinen Hund wählst, er benötigt verschiedene Nährstoffe in einem ausgewogenen Verhältnis, um überleben zu können.

Ich möchte dir heute eine Übersicht aller Nährstoffe an die Hand geben und erklären, welche Aufgabe von den einzelnen Komponenten übernommen wird.

Es werden die Gruppen energieliefernde und nicht energieliefernde Nährstoffe unterschieden.

Inhaltsverzeichnis

Energieliefernde Nährstoffe

Hierzu zählen Proteine, Kohlenhydrate und Fette.

Für den Hundekörper ist es am effektivsten seine Energie aus Fetten und Kohlenhydrate zu ziehen. Wenn diese beiden Bestandteile in einer zu geringen Menge vorhanden sind und der Hund seine Energie langfristig aus Proteinen ziehen muss, kann dies sehr anstrengend werden.

Proteine

Proteine sind sehr wichtig für den Aufbau der Körpersubstanz und der Muskeln. Der Hundekörper hat insbesondere einen hohen Bedarf an den 10 essenziellen Aminosäuren (Arginin, Histidin, Isoleucin, Leucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Threonin, Tryptophan und Valin).

Funktion/Vorkommen:
• Hormone
• Muskulatur
• Nerven
• Knochen
• Haut und Haare
• Immunsystem
• Instandhaltung von Zellen

Mangel an Proteinen:
• Muskelabbau
• Wachstumsstörungen bei Welpen
• Veränderungen in Haut und Fell
• geschwächtes Immunsystem

Überschuss an Protein:
•weicher Kot durch Gärung im Darm
• Flatulenz (Blähungen)
-> ein Überschuss wird immer ausgeschieden

Tierische Proteine wie Fleisch, Fisch und Eier sind für Hunde leicht verdaulich und enthalten alle essenziellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst produzieren kann. Diese Proteine haben eine hohe biologische Wertigkeit, das bedeutet, dass der Hundekörper diese Proteine besonders gut umwandeln und verwerten kann.

Pflanzliche Proteinquellen bieten oft bis zu 20 verschiedene Aminosäuren. Pflanzen mit einem hohen Proteingehalt sind Hülsenfrüchte (Lupinen, Linsen, Bohnen, Erbsen, Sojabohnen), Nüsse, Getreide und auch Pseudogetreide.
Diese Proteine sind aber meist nicht so gut verwertbar wie die tierischen Proteine.

Fette/Lipide

Hierbei handelt es sich um organische Verbindungen zu denen Fette, Öle und Wachse gehören.

Es ist der Energielieferant Nummer 1 bei gesunden Hunden und wir müssen unsere eigene Einstellung, die wir zu Fett oftmals haben, bei der Hundeernährung ausklammern.Eine dauerhafte Energiegewinnung durch Proteine bedeutet eine höhere Belastung von Leber und Niere.

Fette und Öle bestehen aus gesättigten und ungesättigten Fettsäuren und dem
dreiwertigen Alkohol Glycerin (=Triglyceride).

Funktion/Vorkommen:
• Energie
• Kälteschutz
• Hormone
• Aufnahme fettlöslicher Vitamine (A, D, E, K)
• Antioxidantien
• Zellbestandteile

Mangel:
• Untergewicht
• Fell- und Hauterkrankungen, Schuppen
• Wundheilung gestört
• weniger Leistungskraft

Überschuss an Lipiden
• Übergewicht
• Durchfall
• Verfettung der Leber

Kohlenhydrate

Kohlenhydrate sind Verbindungen aus Kohlenstoff, Sauerstoff und Wasserstoff. Sie werden unterteilt in Monosaccharide, Disaccharide und Polysaccharide.

Sie bieten dem Hund Energie und treiben die Verdauung an. Sie können in zu großen Mengen zu Übergewicht, Durchfall und einer Behinderung der Nährstoffaufnahme führen.

Auch Obst und Gemüse zählen zu den Kohlenhydraten!

Die meisten denken bei Kohlenhydraten einzig und alleine an Getreide, Nudeln, Brot etc.

Das oft verteufelte Getreide ist gar nicht so schlimm, wie viele denken.
Ein gesunder Hund kann auch etwas Getreide in die Ernährung integriert bekommen. Dieser Teil sollte aber möglichst getrennt von der Fleischmahlzeit gefüttert werden, denn die enthaltene Phytinsäure kann die Nährstoffaufnahme von Zink, Calcium, Eisen und Magnesium beeinflussen.

Hunde, die an Epilepsie, Diabetes, Krebs oder Gelenkserkrankungen leiden, sollten jedoch keine Getreideprodukte erhalten!

Auch gut zu wissen: Einen essentiellen Bedarf an Kohlenhydraten hat der Hund nicht (wir Menschen übrigens auch nicht). Das Obst und Gemüse, das in die Ernährung gehört, dient als Ballaststoff für den Darm und somit sind Kohlenhydrate doch wieder wichtig in der Ernährung des Hundes 😉

Funktion/Vorkommen:
• schnelle Energie
• Nerven
• Muskeln
• Gehirn
• Darmanregung

Mangel:
• Mangel an Ballaststoffen kann zu Darmträgheit führen
• Verstopfung

Überschuss an KH:
• mikrobielle Gärung im Darm
• Übergewicht
• Durchfall

Die verteufelten Kohlenhydrate

Hunde haben keinen essenziellen Bedarf an stärkereichen Kohlenhydraten.
Obst und Gemüse als Ballaststoff ist aber sehr wichtig, um die Verdauung anzuregen und sie liefern Nahrung für die guten Darmbakterien.

Das Gehirn benötigt im Übrigen ebenfalls Kohlenhydrate, genauer gesagt Glucose, um richtig arbeiten zu können. Kohlenhydrate sind auch dafür zuständig, um Tryptophan zum Gehirn zu transportieren. Tryptophan ist eine Aminosäure und wichtig für die Serotonin-Synthese. Serotonin ist wiederum als Glückshormon bekannt und beeinflusst die Stimmung und die Emotionen.

Sind Kohlenhydrate nun wirklich so schrecklich?! 😉

Nicht energieliefernde Nährstoffe

Hierzu zählen Mineralstoffe, Vitamine und Wasser.

Mineralstoffe

Mineralstoffe sind anorganische Verbindungen und dienen als Wirkstoffe im Körper des Hundes. Sie werden in Mengen- und Spurenelementen unterteilt. Die Mineralstoffe werden beim Kochen nicht zerstört aber ein zu langes kochen kann dazu führen, dass sie auf das Kochwasser übergehen.

Aufgaben:
•Aufbau und Erhalt des Körpers
•Regelung von Stoffwechselabläufen
•dienen als Wirkstoffe im Körper
•Aufbau und Erhalt des Körpers und die Regelung von Stoffwechselabläufen

Mangel:
•Abbau Körpersubstanzen

Mengenelemente und ihre Funktionen
Natrium: Elektrolyt, Muskulatur, Wasserhaushalt
Magnesium: Enzymbildung, Muskulatur
Phosphor: Sehnen, Bindegewebe
Kalium: Transportmoleküle
Chlor: Salzsäure im Magen
Calcium: Nerven, Muskulatur, Knochen

Spurenelemente und ihre Funktion
Flour: Zahnschmelz, vorbeugend gegen Osteoporose
Mangan: Enzyme
Eisen: Blutbildung, Sauerstofftransport
Kupfer: Pigment- und Blutbildung
Zink: Haut, Haare, Krallen, Immunsystem
Selen: Antioxidans, Muskulatur
Iod: Stoffwechsel – Schilddrüse

Vegane Hundeernährung Schale mit Öffnung aus der Heidelbeeren fallen

Vitamine

Es handelt sich um ogranische Verbindungen, die teilweise selbst hergestellt werden können und teilweise über die Nahrung aufgenommen werden müssen.

Man unterscheidet fettlösliche Vitamine (A, D, E und K), für deren Aufnahme ein Fett/Öl benötigt wird und wasserlösliche Vitamine (B-Vitamine und Vitamin C). Vitamin C kann der Hund selbst herstellen.

Verschiedene Vitamine und Mineralstoffe können sich gegenseitig beeinflussen. In diesem Zusammenhang gibt es den Begriff Homöostase. Weitere Informationen dazu findest du in diesem Beitrag hier.

Wasser

Wasser ist lebensnotwendig. Wie viel der Hund trinken muss, richtet sich nach der Umgebungstemperatur, der Aktivität und der Fütterungsmethode.

Richtwert: zwischen 5 und 150 ml/kg Körpergewicht.

Wenn du dir unsicher bist, ob dein Hund genug trinkt, dann fülle den Napf mit einem Messbecher. Beim Wechseln des Wassers (mindestens 2x täglich!), füllst du das restliche Wasser wieder in den Messbecher und siehst dann wie viel Wasser verbraucht wurde.

Ich hoffe diese Übersicht hat dir geholfen. Sollte dies der Fall sein, freue ich mich sehr wenn du dir diesen Beitrag auf Pinterest merkst oder auf anderen Social Media Plattformen teilst, damit noch viel mehr davon erfahren können 🙂

Coverbild für die Nährstofftabelle

Nährstofftabelle

Ich habe dir eine Tabelle erstellt, die du dir hier kostenlos herunterladen kannst. Dort bekommst du eine erste Übersicht der einzelnen Vitamine und Mineralstoffe.

Für noch mehr Informationen rund um geeignete und ungeeignete Napfkomponenten empfehle ich dir meinen Guide “Pimp it! Ideen für den Hundenapf und Hundekeks” inkl. Saisonkalender und einer Übersicht der “NoGo’s im Hundenapf.

Klicke hier und du gelangst zu dem Guide.

Wie du siehst, sind alle drei Komponenten wichtig.

Bei Erkrankungen muss es oftmals Anpassungen geben und die Ernährung wird umgestellt.

Ein Hund mit Bauchspeicheldrüsenproblematiken sollte nicht zu viel Fett bekommen, für die passende Energie muss dann wiederum der Protein- und Kohlenhydratanteil angepasst werden. Würde nun der Hauptteil der Energie aus Proteinen gezogen werden, belastet das wiederum Leber und Niere.

Es kann tricky werden, weshalb ich bei einem erkrankten Hund eine Ernährungsberatung empfehle.

Das Thema Erkrankungen wird übrigens auch ein Teil meines Kurses “FertigfutterProfi – Mit Plan durch den Deklarationsdschungel” und auch bei meinem Kurs “Leckerlis bei Erkrankungen” gibt es spannende Infos dazu.

Trage dich gerne auf die Warteliste ein:

Warteliste FertigfutterProfi

Warteliste Leckerlis bei Erkrankungen

1 Kommentar zu „Wichtige Nährstoffe für Hunde“

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